Bürgersolarkraftwerk Edling: Unterschied zwischen den Versionen

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* Anlagenleistung gesamt 54,12(kWp) verteilt auf die drei Dächer Bauhof, Wertstoffhof und Pumphaus.
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* Anlagenleistung gesamt 54,12 kWp verteilt auf die drei Dächer Bauhof, Wertstoffhof und Pumphaus.
 
* Die Inbetriebnahmen erfolgten Ende 2005 und Frühjahr 2006, sowie eine kleine Erweiterung in 2008.
 
* Die Inbetriebnahmen erfolgten Ende 2005 und Frühjahr 2006, sowie eine kleine Erweiterung in 2008.
* Die jährliche Einspeisung beträgt etwa 60.000 kWh
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* Die jährliche Einspeisung beträgt etwa 60.000 kWh.
* Die Anlage wird Betrieben durch die hierfür gegründete >Bürgersolarkraftwerk Edling GbR<.
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* Die Anlage wird betrieben durch die hierfür gegründete '''Bürgersolarkraftwerk Edling GdBR'''.
  
 
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* In anderen Gemeinden gab es bereits Bürgersolarkraftwerke z.B. [[Rott am Inn]] und [[Kiefersfelden]]. Das wollten auch wir. Daher...
 
* In anderen Gemeinden gab es bereits Bürgersolarkraftwerke z.B. [[Rott am Inn]] und [[Kiefersfelden]]. Das wollten auch wir. Daher...
* Öffentliche freie Dächer zur solaren Energiegewinnung nutzen.
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* Die Gemeindebürger hierfür begeistern und für eine Beteiligung gewinnen.
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* Zeigen, dass eine PV-Anlage aktiver Klimaschutz ist und sich obendrein rechnet.
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* Andere zum Nachmachen ermuntern.
 
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== Entstehungsgeschichte ==
 
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* Initiiert wurde das Projekt von Alois Schrank und Christian Hengstberger sowie einer hierfür ausgerufenen "Interessengemeinschaft Bürgersolarkraftwerk Edling" unter Mithilfe des Edlinger Arbeitskreis Ökologie.
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Initiiert wurde das Projekt von [[Alois Schrank]] und [[Christian Hengstberger]] sowie einer hierfür ausgerufenen "Interessengemeinschaft Bürgersolarkraftwerk Edling" unter Mithilfe des Edlinger Arbeitskreis Ökologie.
  
* Die Akteure
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=== Die Akteure ===
Den Stein ins rollen brachte der Edlinger Alois Schrank, der in einer Anfrage an die Gemeinde die Zustimmung für die Solarstromnutzung der Dächer vom Bau- und Wertstoffhof erhielt. Der Edlinger Arbeitskreis Ökologie bot seine Ünterstützung an. Als Kümmerer stellten sich Alois Schrank und Christian Hengstberger zur Verfügung.
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Den Stein ins Rollen brachte der Edlinger [[Alois Schrank]], der in einer Anfrage an die Gemeinde die Zustimmung für die Solarstromnutzung der Dächer vom Bau- u. Wertstoffhof erhielt. Der [[Edling]]er Arbeitskreis Ökologie bot seine Ünterstützung an. Als Kümmerer stellten sich [[Alois Schrank]] und [[Christian Hengstberger]] zur Verfügung.
  
* Schwierigkeiten und Lösungen
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=== Schwierigkeiten und Lösungen ===
Die Bürger motivierten wir zu einer Beteiligung mit einem Flugblatt an alle Haushalte, einer Infoveranstalltung und monatliche Berichte im Edlinger Gemeindeblatt.
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Wichtige Tipps, wie ein Bürgersolarkraftwerk angepackt werden kann fanden wir in folgender [http://www.rosolar.de/infocenter/doc/Checkliste-buergerkraftwerke.doc Checkliste].
  
Als Gesellschaftsform für den Betrieb der Anlage wählten wir die GbR. Die Teilhaber sind  hierbei voll haftend. Das Risiko des Einzelnen wurde durch Abschluss einer Allgefahrenversicherung und einer Betreiberhaftpflichtversicherung minimiert. Der Vorteil der GbR aus unserer Sicht gegenüber einer Genossenschaft oder GmbH war die Einfachheit, sowie der geringe finanzielle Aufwand.
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Die Bürger motivierten wir zu einer Beteiligung mit einem Flugblatt an alle Haushalte, einer Infoveranstalltung und monatlichen Berichten im Edlinger Gemeindeblatt.
  
Den Gesellschaftervertrag konnten wir mit einigen Umformulierungen von einem anderen Bürgersolarkraftwerk übernehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten innerhalb der GbR.  
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Als Gesellschaftsform für den Betrieb der Anlage wählten wir die GdBR. Die Teilhaber sind hierbei voll haftend. Das Risiko des Einzelnen wurde durch Abschluss einer Allgefahrenversicherung und einer Betreiberhaftpflichtversicherung minimiert. Der Vorteil der GdBR aus unserer Sicht gegenüber einer Genossenschaft oder GmbH war die Einfachheit, sowie der geringe finanzielle Aufwand.
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Den Gesellschaftervertrag konnten wir mit einigen Umformulierungen von einem anderen Bürgersolarkraftwerk übernehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten innerhalb der GbBR.  
  
 
Den Gestattungsvertrag konnten wir ebenfalls mit einigen Umformulierungen von einem anderen Bürgersolarkraftwerk übernehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten gegenüber der Gemeinde bezüglich der Dachnutzung.
 
Den Gestattungsvertrag konnten wir ebenfalls mit einigen Umformulierungen von einem anderen Bürgersolarkraftwerk übernehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten gegenüber der Gemeinde bezüglich der Dachnutzung.
  
* Einbindung der Bevölkerung
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=== Einbindung der Bevölkerung ===
Die "Interessengemeinschaft Bürgersolarkraftwerk Edling" hatte zunächst zu einer Infoveranstalltung am 14.9.2005 eingeladen . Persönlich eingeladen wurde der Bürgermeister sowie für einen Energiewende-Vortrag Dipl.Phys.Martin Winter vom Rosenheimer Solarförderverein e.V. [[Rosolar]]. Die Einladung erfolgte an jeden Edlinger Haushalt über einen Wurfzettel sowie über einen Artikel im Gemeindeblatt. Unverbindliche Beteiligungszusagen konnten bereits abgegeben werde.
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Die "Interessengemeinschaft Bürgersolarkraftwerk Edling" hatte zunächst zu einer Infoveranstalltung am 14.09.2005 eingeladen . Persönlich eingeladen wurde der Bürgermeister sowie für einen Energiewende-Vortrag Dipl.-Phys. [[Martin Winter]] vom Rosenheimer Solarförderverein e.V. [[Rosolar]]. Die Einladung erfolgte an jeden Edlinger Haushalt über einen Wurfzettel sowie über einen Artikel im Gemeindeblatt. Unverbindliche Beteiligungszusagen konnten bereits abgegeben werden.
Nur 3 Wochen später wurde zur Gründugsversammlung der GbR eingeladen.
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Nur 3 Wochen später wurde zur Gründungsversammlung der GdBR eingeladen.
An diesem Abend wurden konkrete Angebote, sowie der GbR-Vertrag vorgestellt. Es wurde darüber abgestimmt. 25 Gründungsmitglieder zeichneten 147 Anteile zu je 1000€.
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An diesem Abend wurden konkrete Angebote, sowie der GbBR-Vertrag vorgestellt. Es wurde darüber abgestimmt. 25 Gründungsmitglieder zeichneten 147 Anteile zu je 1.000 €.
  
Jeden Monat erscheint ein Bericht im Gemeindeblatt mit aktuellen monatlichen Ertragswerten und ggf Kurzinformationen.
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Jeden Monat erscheint ein Bericht im [http://www.edling.de/gemeindenachrichten.php?site=gemeindenachrichten Gemeindeblatt] mit aktuellen monatlichen Ertragswerten und ggf. Kurzinformationen.
  
Im Oktober 2006 wurde ein Tag der offenen Tür veranstalltet.
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Im Oktober 2006 wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet.
  
* Die Realisierungsphase
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=== Die Realisierungsphase ===
Während der Angebotsphase herrschte Liefermangel der Solarmodule. Darum wurden doch zunächst die kleineren Dächer belegt. Die 256 Anteile zu je 1000€ waren in wenigen Monaten gezeichnet. So konnte im Frühjahr 2006 das dritte und größte Dach (Bauhof) installiert werden. Dies geschah durch die Elektrofirma Kirchlechner aus Rott. Eigenleistung konnte miteingebracht werden.
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Während der Angebotsphase herrschte Liefermangel der Solarmodule. Darum wurden doch zunächst die kleineren Dächer belegt. Die 256 Anteile zu je 1.000 € waren in wenigen Monaten gezeichnet. So konnte im Frühjahr 2006 das dritte und größte Dach (Bauhof) installiert werden. Dies geschah durch die Elektrofirma Kirchlechner aus [[Rott]]. Eigenleistung konnte miteingebracht werden.
  
 
== Projektergebnis ==
 
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* Anlagenleistung gesamt 54,12(kWp) verteilt auf die drei Dächer Bauhof, Wertstoffhof und Pumphaus
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* Anlagenleistung gesamt 54,12 (kWp) verteilt auf die drei Dächer Bauhof, Wertstoffhof und Pumphaus
  
 
* Die kleineren Anlagen Wertstoffhof und Pumphaus sind seit Ende 2005 und die Anlage Bauhof seit Frühjahr 2006 in Betrieb. Letztere konnte im Herbst 2008 um 12 PV-Module erweitert werden.
 
* Die kleineren Anlagen Wertstoffhof und Pumphaus sind seit Ende 2005 und die Anlage Bauhof seit Frühjahr 2006 in Betrieb. Letztere konnte im Herbst 2008 um 12 PV-Module erweitert werden.
  
* Die Anlage wird Betrieben durch die hierfür gegründete >Bürgersolarkraftwerk Edling GbR<. Daran beteiligt sind 35 Gesellschafter, darunter auch die Gemeinde selbst.
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* Die Anlage wird betrieben durch die hierfür gegründete ''' Bürgersolarkraftwerk Edling GdBR'''. Daran beteiligt sind 35 Gesellschafter, darunter auch die Gemeinde selbst, die uns stets unterstützt hat. - Dankeschön!
  
 
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''Externe Links, z.B. zu diesem Thema bei Wikipedia oder auf externe Webseiten des Projektes
 
  
 
* [[Wikipedia:GbR]]
 
* [[Wikipedia:GbR]]
* [http://www.rosolar.de/infocenter/doc/Checkliste-buergerkraftwerke.doc]
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* [http://www.rosolar.de/infocenter/doc/Checkliste-buergerkraftwerke.doc Checkliste Bürgersolarkraftwerke]
* [http://www.projekt.de Projektseiten]
 
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[[Kategorie:Projekt]]
 
[[Kategorie:Projekt]]
 
[[Kategorie:Bürgerkraftwerk]]
 
[[Kategorie:Bürgerkraftwerk]]

Aktuelle Version vom 15. November 2020, 18:45 Uhr

Übersicht

Nutzung der Dächer von öffentlichen Gebäuden der Gemeinde Edling für Photovoltaik mit Beteiligung der Bürger.

Eckdaten

  • Anlagenleistung gesamt 54,12 kWp verteilt auf die drei Dächer Bauhof, Wertstoffhof und Pumphaus.
  • Die Inbetriebnahmen erfolgten Ende 2005 und Frühjahr 2006, sowie eine kleine Erweiterung in 2008.
  • Die jährliche Einspeisung beträgt etwa 60.000 kWh.
  • Die Anlage wird betrieben durch die hierfür gegründete Bürgersolarkraftwerk Edling GdBR.

Zielsetzung

  • In anderen Gemeinden gab es bereits Bürgersolarkraftwerke z.B. Rott am Inn und Kiefersfelden. Das wollten auch wir. Daher...
  • Öffentliche freie Dächer zur solaren Energiegewinnung nutzen,
  • Die Gemeindebürger hierfür begeistern und für eine Beteiligung gewinnen,
  • Zeigen, dass eine PV-Anlage aktiver Klimaschutz ist und sich obendrein rechnet,
  • Andere zum Nachmachen ermuntern.

Entstehungsgeschichte

Initiiert wurde das Projekt von Alois Schrank und Christian Hengstberger sowie einer hierfür ausgerufenen "Interessengemeinschaft Bürgersolarkraftwerk Edling" unter Mithilfe des Edlinger Arbeitskreis Ökologie.

Die Akteure

Den Stein ins Rollen brachte der Edlinger Alois Schrank, der in einer Anfrage an die Gemeinde die Zustimmung für die Solarstromnutzung der Dächer vom Bau- u. Wertstoffhof erhielt. Der Edlinger Arbeitskreis Ökologie bot seine Ünterstützung an. Als Kümmerer stellten sich Alois Schrank und Christian Hengstberger zur Verfügung.

Schwierigkeiten und Lösungen

Wichtige Tipps, wie ein Bürgersolarkraftwerk angepackt werden kann fanden wir in folgender Checkliste.

Die Bürger motivierten wir zu einer Beteiligung mit einem Flugblatt an alle Haushalte, einer Infoveranstalltung und monatlichen Berichten im Edlinger Gemeindeblatt.

Als Gesellschaftsform für den Betrieb der Anlage wählten wir die GdBR. Die Teilhaber sind hierbei voll haftend. Das Risiko des Einzelnen wurde durch Abschluss einer Allgefahrenversicherung und einer Betreiberhaftpflichtversicherung minimiert. Der Vorteil der GdBR aus unserer Sicht gegenüber einer Genossenschaft oder GmbH war die Einfachheit, sowie der geringe finanzielle Aufwand.

Den Gesellschaftervertrag konnten wir mit einigen Umformulierungen von einem anderen Bürgersolarkraftwerk übernehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten innerhalb der GbBR.

Den Gestattungsvertrag konnten wir ebenfalls mit einigen Umformulierungen von einem anderen Bürgersolarkraftwerk übernehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten gegenüber der Gemeinde bezüglich der Dachnutzung.

Einbindung der Bevölkerung

Die "Interessengemeinschaft Bürgersolarkraftwerk Edling" hatte zunächst zu einer Infoveranstalltung am 14.09.2005 eingeladen . Persönlich eingeladen wurde der Bürgermeister sowie für einen Energiewende-Vortrag Dipl.-Phys. Martin Winter vom Rosenheimer Solarförderverein e.V. Rosolar. Die Einladung erfolgte an jeden Edlinger Haushalt über einen Wurfzettel sowie über einen Artikel im Gemeindeblatt. Unverbindliche Beteiligungszusagen konnten bereits abgegeben werden. Nur 3 Wochen später wurde zur Gründungsversammlung der GdBR eingeladen. An diesem Abend wurden konkrete Angebote, sowie der GbBR-Vertrag vorgestellt. Es wurde darüber abgestimmt. 25 Gründungsmitglieder zeichneten 147 Anteile zu je 1.000 €.

Jeden Monat erscheint ein Bericht im Gemeindeblatt mit aktuellen monatlichen Ertragswerten und ggf. Kurzinformationen.

Im Oktober 2006 wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet.

Die Realisierungsphase

Während der Angebotsphase herrschte Liefermangel der Solarmodule. Darum wurden doch zunächst die kleineren Dächer belegt. Die 256 Anteile zu je 1.000 € waren in wenigen Monaten gezeichnet. So konnte im Frühjahr 2006 das dritte und größte Dach (Bauhof) installiert werden. Dies geschah durch die Elektrofirma Kirchlechner aus Rott. Eigenleistung konnte miteingebracht werden.

Projektergebnis

Bürgersolarkraftwerk Edling
  • Anlagenleistung gesamt 54,12 (kWp) verteilt auf die drei Dächer Bauhof, Wertstoffhof und Pumphaus
  • Die kleineren Anlagen Wertstoffhof und Pumphaus sind seit Ende 2005 und die Anlage Bauhof seit Frühjahr 2006 in Betrieb. Letztere konnte im Herbst 2008 um 12 PV-Module erweitert werden.
  • Die Anlage wird betrieben durch die hierfür gegründete Bürgersolarkraftwerk Edling GdBR. Daran beteiligt sind 35 Gesellschafter, darunter auch die Gemeinde selbst, die uns stets unterstützt hat. - Dankeschön!

Akteure

Weblinks