Inselkraftwerk Georg Köstner
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Übersicht
Als Hausbesitzer ärgert mich ständig, daß kein Mensch die natürlichen Energiequellen, die das Haus und das Grundstück treffen, ausnützt. Es wird vielmehr tagtäglich an einen Konzern oder eine Firma eine Gebühr abgeführt. Dies ist in unserem Haus anders geregelt. Ich verwende einen Teil der Abgaben für meine "eigene" Versorgung, denn einmal aufgebaut, ergeben sich ja keine Folgekosten mehr. Beginn meiner Aktivitäten war das Jahr 1988.
Alle natürlichen Energiequellen habe ich für unser Haus "angezapft". Genauer gesagt nütze ich die Sonneneinstrahlung (Fotovoltaik, Solarthermie und in passiver Form - Wintergarten -).
Vor einigen Jahren konnten wir unserem Haus (Baujahr 1964) neue Fenster und einen Vollwärmeschutz verpassen. Das Dach wurde schon früher isoliert.
Außerdem setze ich die kalte Luft, die ein halbes Jahr "vor dem Hause liegt", für Kühlzwecke ein.
Die entsprechenden Anlagen und Komponenten zu ersinnen und dann entstehen zu lassen macht mir irrsinnig viel Spaß; bis zum heutigen Tag.
Standort
Unser Haus befindet sich im Angerweg 10 in 83098 Brannenburg.
Eckdaten
Fotovoltaik;
632 Watt peak monokristallin, fest installiert; 100 Watt peak monokristallin, nachgeführt; 5 Watt peak amorph, Regelmodul; 826 Ah Akkustation (Pb); Systemspannung 12 Volt; Verteilung im Haus durch zweites Stromnetz; 1000 Watt Wandlerleistung (sinus, ASP);
Solarthermie:
8 qm Flachkollektor, dachintegriert;
Zielsetzung
Ausschlaggebend für all die Aktivitäten war der Supergau von Tschernobyl. Unser damals 2jähriger Sohn spielte im Sandkasten, als der radioaktive Fallout bei uns niederging.
Dies ließ in mir folgende Überlegung entstehen:
Ich will mich einfach nicht mehr so "meinungslos" von den Konzernen versorgen lassen und einfach nur bezahlen. Ich will wissen, bis zu welchem Grad man sich selbst versorgen kann und welcher Aufwand dazu nötig ist. Ich will Einfluß nehmen auf das Geschehen in der Gesellschaft.
Entstehungsgeschichte
Ich bin kein Mann von langen Planungen. Ich bin Praktiker und wenn ich eine Idee habe, dann mach ich einfach. So habe ich am 08.08.88 mein erstes Fotovoltaikmodul beim Elektronikversand bestellt, eine Autobatterie in den Speicher gestellt und die beiden Nachttischlämpchen im Schlafzimmer darunter auf Solarstrom umgestellt. Nachdem dies hervorragend funktionert hat, setzte ich zug um zug Erweiterungen in die Tat um. Heute nach über zwanzig Jahren hat meine Anlage die geschilderten Ausmaße erreicht.
Die notwendigen Kenntnisse der Elektrotechnik konnte ich aus dem Physikunterricht ableiten bzw. durch umfangreiche Studien erwerben. Das Beschäftigen mit elektrischem Strom von den Kinderjahren an hat mir die notwendige Praxis eingebracht und mir die erforderliche Sicherheit verschafft. Sehr hilfreich war auch der jahrelange Bau an einer Modelleisenbahnanlage. Bevorzugt beschäftige ich mich mit Niederspannungsanlagen.
Schwierigkeiten und Rückschläge hat es gegeben und wird es immer wieder geben. Aber gerade das ist das "Salz in der Suppe"; dann muß wieder überlegt werden, wieso ist es passiert und was muß getan werden, damit es nicht mehr passiert.
Zusammenfassend muß ich feststellen, daß mir meine Anlage bis zum heutigen Zeitpunkt Spaß macht und daß ich immer noch neue Ideen für künftige Projekte entwickeln kann.
Projektergebnis
Als ausgebildeter Büromensch bin ich es gewöhnt, über alles Buch zu führen; so notiere ich auch Monat für Monat die Verbrauchsdaten unseres Haushaltes.
Der Verbrauch an elektrischer Energie ist natürlich von Jahr zu Jahr schwankend. Aber ich kann feststellen, daß die Gesamtmenge pro Jahr von 3.408 kWh auf 1.765 kWh zurückgegangen ist. Ergänzend muß dazu erwähnt werden, daß dies nicht nur durch die Eigenstromerzeugung generiert wurde. Parallel dazu habe ich viele Möglichkeiten der Stromeinsparung genutzt. Auch durch die Umstellung der Lebensgewohnheiten ist manche kWh eingespart worden.
Als wir 1983 in unser Haus eingezogen sind, wurden in der Heizung 3.000 l Heizöl jährlich verbrannt. Der Jahresverbrauch für das Jahr 2009 lag bei gerade einmal 950 l. Auch hier muß ich sagen, daß das sukzessive Verbessern der Anlagen und vor allen Dingen das beständige Arbeiten an den Lebensgewohnheiten zu diesem Erfolg beigetragen hat. Dabei möchte ich betonen, daß wir keineswegs ein spartanisches Dasein fristen, sondern einfach nur durch Nachdenken zu diesem Erfolg gelangt sind.
Aufgrund dieser Ergebnisse muß noch festgehalten werden, daß der CO2-Ausstoß unseres Haushaltes auch im entsprechenden Maße zurückgegangen ist.
Verblüffend dabei ist aber: Das Ganze hat all die Jahre noch Spaß gemacht!
Jeder kann etwas tun, packen wir es an !!
Akteure
Beteiligte Firmen
- Bauleitung
- Georg Köstner
- Planung
- Georg Köstner