Passivhaus Dachgeschossausbau: Unterschied zwischen den Versionen
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* '''Jahres-Primärenergiebedarf''' des Dachgeschossausbaus nach der Sanierung: '''24''' kWh/m²a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, berechnet nach PHPP | * '''Jahres-Primärenergiebedarf''' des Dachgeschossausbaus nach der Sanierung: '''24''' kWh/m²a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, berechnet nach PHPP | ||
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Dachgeschossausbau mit Passivhaus-Komponenten: | Dachgeschossausbau mit Passivhaus-Komponenten: | ||
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Außenwand Ziegel mit WDVS (U= 0,22 W/(m²K)), Dachschrägen (U= 0,14 W/(m²K)), Flachdach zum Treppenhaus (U= 0,14 W/(m²K)), Decke zum unbeheizten Dachspeicher (U= 0,11 W/(m²K)), Fenster Kunststoff mit 3-fach Glas mit Fensterstöcke mit überdämmten Alu-Dämmpaneelen (U= 0,08 W/(m²K)), Haustür Holz (U= 1,00 W/(m²K)) | |||
* Sonnenschutz: Sonnenschutzglas in Fensterelementen | * Sonnenschutz: Sonnenschutzglas in Fensterelementen | ||
* Treppenhäuser: Die beiden Treppenhäuser sind beheizt. Deshalb stellen die an diese | * Treppenhäuser: Die beiden Treppenhäuser sind beheizt. Deshalb stellen die an diese |
Version vom 1. März 2011, 17:10 Uhr
Übersicht
Das Dachgeschoss der Volkshochschule wurde im Jahr 2008 ausgebaut. Die jährlich anfallenden Betriebskosten der Stadt Bad Aibling für die Gebäudebeheizung konnten durch die Sanierungsmaßnahmen deutlich gesenkt werden. Der Energiebedarf für die Heizung reduzierte sich durch den gezielten Einsatz von Passivhauskomponenten auf ca. 25% des damals gängigen EnEV-Standards (2007).
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Volkshochschule Bad Aibling, Vergleich Bestand zu Modernisierung
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Volkshochschule Bad Aibling, Energieverbrauch im Vergleich
Standort
Heubergstraße 2, Gemeinde Bad Aibling
Eckdaten
Das viergeschossige Gebäude wurde im Jahr 1989 von der Stadt Bad Aibling für die städtische Volkshochschule umgebaut, die das Erd- und 1. Obergeschoss seitdem nutzt. Im 2. Oberge-schoss ist eine Einrichtung für die kindliche Frühförderung untergebracht. Das Dachgeschoss war für einen Ausbau vorbereitet, stand aber leer. Die Decke über dem 2. Obergeschoss zum unbeheizten Dachspeicher wurde bei den früher durchgeführten Umbauarbeiten des damaligen Eigentümers (Stadtwerke Bad Aibling) nicht gedämmt. Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung mit Büros sollten nun Räume für die Musikschule Bad Aibling und eine Einrichtung zur Förderung von Jugendlichen ohne Leerstelle im Dachgeschoss geschaffen werden.
- Konstruktion Bestandsgebäude: Mischkonstruktion Stahlbeton-/ Mauerwerksbau
- Nutzfläche Dachgeschoss: 306 m²
- Lüftung: Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Wärmepumpe zur Heiz-/Kühlunterstützung
- Heizung: Gasbrennwert-Kessel (Erdgas) mit Platten-Heizkörpern
- Jahres-Primärenergiebedarf des Dachgeschossausbaus nach EnEV- Standard 2007 : 140 kWh/m²a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, berechnet nach PHPP
- Jahres-Primärenergiebedarf des Dachgeschossausbaus nach der Sanierung: 24 kWh/m²a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, berechnet nach PHPP
- Kosten: ca. 730,- €/m²
- Baujahr: 1970
- Energetische Sanierung des Dachgeschosses: 2008
Zielsetzung
Im Auftrag der Stadt Bad Aibling wurde für das gesamte Gebäude ein Energiebedarfsausweis erarbeitet. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen einer Energieberatung untersucht, durch welche energetische Maßnahmen beim Ausbau des Dachgeschosses Einsparpotential gegenüber einem Ausbau mit üblichen Energiestandards besteht.
Entstehungsgeschichte
Der Dachgeschossausbau sollte im Wesentlichen in Trockenbauweise ausgeführt werden. Der Einbau von dickeren Dämmschichten bedeutet also im Grunde nur erhöhte Materialkosten, da die Einbaukosten sich nicht erhöhen. Auch führen Fensterelemente mit 3- fach Wärmeschutzverglasung nicht mehr zu deutlichen Mehrkosten.
Zahlreiche Studien der letzten Jahre belegen, dass die Luftqualität in Schulungsräumen ist während der Heizperiode meist mangelhaft. Die „schlechte Luft“ ist nicht etwa durch einen Mangel an Sauerstoff bedingt (wie umgangssprachlich oft vermutet wird), sondern durch einen erhöh-ten CO2-Gehalt der Raumluft. Dieser wirkt sich oberhalb eines Schwellenwertes zunehmend negativ auf das Konzentrationsvermögen und die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler (und auch der Lehrkräfte) aus. Eine Fensterlüftung wird meist nur unzureichend durch-geführt, oft auch im Form von gekippten Fenstern, was lüftungstechnisch unzulänglich und im Hinblick auf Energieverluste äußerst nachteilig ist. Daher ist es nicht überraschend, dass eine Überschreitung der Grenzwerte um ein Vielfaches (!) eher die Regel als die Ausnahme ist.
Die beste Lösung des Problems ist die Ausrüstung von Schulgebäuden u.ä. mit mechanischen Lüftungsanlagen. Moderne Anlagen mit bedarfsabhängiger Regelung und hochwertiger Wär-merückgewinnung arbeiten hocheffizient und gewährleisten nicht nur gute Raumluftqualität, sondern können auch erheblich zur Energieeinsparung und damit zum Klimaschutz beitragen. Eine luftdichte Gebäudehülle sowie eine Komfort-Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind wesentliche Bestandteile des Passivhaus- Standards. Beide Komponenten wurden vom Bauherrn gewünscht.
Dachgeschossausbau mit Passivhaus-Komponenten:
- Gebäudehülle:
Außenwand Ziegel mit WDVS (U= 0,22 W/(m²K)), Dachschrägen (U= 0,14 W/(m²K)), Flachdach zum Treppenhaus (U= 0,14 W/(m²K)), Decke zum unbeheizten Dachspeicher (U= 0,11 W/(m²K)), Fenster Kunststoff mit 3-fach Glas mit Fensterstöcke mit überdämmten Alu-Dämmpaneelen (U= 0,08 W/(m²K)), Haustür Holz (U= 1,00 W/(m²K))
- Sonnenschutz: Sonnenschutzglas in Fensterelementen
- Treppenhäuser: Die beiden Treppenhäuser sind beheizt. Deshalb stellen die an diese
angrenzenden Wand- und Türflächen keine Wärmeverlustflächen dar.
- Heizung: Gas- Brennwerttherme (Erdgas) für Heizung und Warmwasser;
Wärmeverteilung über Plattenheizkörper in den Räumen.
- Warmwasser: Die Trinkwassererwärmung ist in spezifischer Relavanz über
elektrische dezentrale Wassererhitzer hygienetechnisch optimal und effizient gelöst .
- Lüftung: Es wurde eine hocheffiziente kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung in Kombination mit einer kompakten Luftwär-mepumpe realisiert, die gleichzeitig die Grundlast der Wärmeerzeu-gung und auch Kühllast teilw. übernimmt. Um die Betriebseffizienz weiter zu optimieren ist die Lüftungssteuerung über CO2 – Sensoren in den Referenzräumen positioniert und lastabhängig geschalten. Für die Wärme- Spitzenlastabdeckung und für sporadische Heizanforde-rungen dient die konventionelle Gasbrennwertheizung über Heiz-körper als Wärmeüberträger. Somit sind Hygiene- wie Effizienz- und Komfortansprüche gleicher-maßen hervorragend erfüllt.
Projektergebnis
Wenn das Dachgeschoss wie üblich nach EnEV- Standard 2007 ausgebaut worden wäre, hätte der Endenergiebedarf bei ca. 140 kWh/m²a betragen.
Mit dem Passivhaus- Projektierungsprogramm (PHPP) wurde ein Energiekennwert Heizwärme für den Dachgeschossausbau von 24 kWh/m²a berechnet. In diesem Zusammenhang wurden auch die Wärmebrücken, insbesondere die Anschlüsse an das Bestandsgebäude, detailliert berechnet. Der Passivhaus-Standard liegt bei 15 kWh/m²a. Der Primärenergiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung des Dachgeschosses der Volkshochschule Bad Aibling im ausgebauten Zustand liegt jetzt bei etwa 34 kWh/m²a.
Akteure
Beteiligte Firmen
- Planung und Bauleitung
- Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater (BAFA)
- Heizung, Lüftung und Sanitär
- Ing.-Büro Scheerer TGA, Bad Reichenhall
- Blower-Door-Test
- Rainer Kutzner, Dipl.-Ing. (FH), Riedering
- Elektro
- Micheal Weber, Tuntenhausen
- Energieberatung
- Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater (BAFA)
Weblinks