Altbausanierung mit Passivhausanbau: Unterschied zwischen den Versionen

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Martin Schaub (Diskussion | Beiträge)
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== Übersicht ==
== Übersicht ==
Durch Einsatz von Passivhaus- Komponenten bei der Altbausanierung sind enorme Einspareffekte möglich. Die Erweiterung und Modernisierung eines Einfamilienhauses in Ostermünchen (Baujahr 1981) durch ein intelligentes Planungskonzept brachte enorme Energie-Spareffekte.
Durch den gezielten Einsatz von "Passivhaus-Komponenten" bei der Altbausanierung sind enorme Einspareffekte möglich. Die Erweiterung und Modernisierung eines Einfamilienhauses in Ostermünchen (Baujahr 1981) brachte durch ein intelligentes Planungskonzept enorme Energie-Spareffekte.


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[[Datei:Mohr_modernisiert.jpg|thumb|Wohnhaus-Erweiterung zum Zwei-Generationenhaus + Sanierung mit Passivhaus-Komponenten]]
Datei:Bild noch einfügen.jpg|Wohnhaus-Erweiterung zum Zwei-Generationenhaus + Sanierung mit Passivhaus-Komponenten
 
Datei:Bild noch einfügen.jpg|Endenergiebedarf im Vergleich mit modernen Energiestandards
[[Datei:Mohr_Energiestandards.jpg|thumb|Endenergiebedarf im Vergleich mit modernen Energiestandards]]
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== Standort ==
== Standort ==


Schulstr. 8, Gemeinde [[Bruckmühl-Götting]]
Hochriesstraße 4, Ostermünchen, Gemeinde [[Tuntenhausen]]


== Eckdaten ==
== Eckdaten ==


Die Grundschule Götting ist Teil der Holnstainer Grundschule Bruckmühl, mit eigenem Schulgebäude. Das Schulhaus Götting besteht aus vier Klassenzimmern sowie einem Gymnastik- und Werkraum im Kellergeschoss. Die genannten Räume sind alle nach Osten orientiert. Seit einigen Jahren wird eine Mittagsbetreuung für die Kinder der Schule im Kellergeschoss betrieben. Seit 1986 wird die benachbarte Mehrzweckhalle von der Heizanlage mit versorgt. 1992 wurde diese erneuert und auf den Energieträger Erdgas umgestellt. Vor ca. 5 Jahren wurde außen eine Stahltreppe mit Balkonen als zweiter Rettungsweg angebaut.
* Nutzfläche Bestand: 176 m²
 
* Nutzfläche Anbau im Passivhaus-Standard: 56
* Nutzfläche: 1.069
* Lüftung: mechanisch, automatisch geregelt
* Lüftung: mechanisch, automatisch geregelter Lüftung
* Heizung: Bestandheizung belassen (Öl)
* Heizung: Blockheizkraftwerk
* Jahres-Primärenergiebedarf des Bestandsgebäudes ohne Anbau: ca. '''180''' kWh/m² a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, Warmwasser, Hilfs- u. Haushaltsstrom berechnet nach PHPP
* Jahres-Primärenergiebedarf des Bestandsgebäudes: 357 kWh/m²a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, Warmwasser, Hilfs- und Haushaltsstrom berechnet nach PHPP
* Jahres-Primärenergiebedarf des Gesamtgebäudes nach der Sanierung: '''33''' kWh/m² a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, Warmwasser, Hilfs- u. Haushaltsstrom berechnet nach PHPP
* Jahres-Primärenergiebedarf des des Gesamtgebäudes nach der Sanierung: 128 kWh/m²a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, Warmwasser, Hilfs- und Haushaltsstrom berechnet nach PHPP
* Kosten: 1.293,- EUR/m² Wfl.   
* Kosten für die Sanierung: ca. 990,- /m² Nfl.   
* Baujahr des Bestandsgebäudes: 1981
* Baujahr des Bestandsgebäudes: 1969
* Energetische Sanierung: 2008
* Energetische Sanierung: 2010


== Zielsetzung ==
== Zielsetzung ==


Die Modernisierung umfasst sowohl energetische als auch akustische und brandschutztechnische Sanierungsmaßnahmen, die sich nicht nur im Innenraum sondern auch im äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes widerspiegeln.
Die Bauherren wünschten ein umfassendes, energetisches Sanierungskonzept für das bestehende Wohnhaus der Familie. Dieses Gebäude sollte im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen um einen eingeschossigen Anbau erweitert werden und in einen zukunftsweisenden Energiestandard gesetzt werden.


== Entstehungsgeschichte ==
== Entstehungsgeschichte ==
Der energetische Modernisierungsvorschlag wurde von der Regierung von Oberbayern im Rahmen vom Konjunkturpaket II unterstützt.
Maßnahmen zur Energieeinsparung durch Maßnahmen an der thermischen Hülle:
* Erneuerung der Holzfenster mit Isolierverglasung
* Erneuerung der Metallfenster
* Erneuerung der Stahltür im Dachgeschoss zum unbeheizten Dachspeicher
* Erneuerung der Metall-Außentüren
* Dämmung der Treppenhausinnenwände im Dachgeschoss zum unbeheizten Speicher
* Wärmedämmverbundsystem auf alle Außenwände
* Perimeterdämmung auf Kellerumfassung (unter Erdreich)
* Dämmung des Daches über dem Treppenhaus
* Dämmung der Decke über Obergeschoss zum unbeheizten Dachspeicher


Maßnahmen zur Energieeinsparung durch Maßnahmen zur Anlagenmodernisierung:
Durch Einsatz von Passivhaus-Komponenten bei der Altbausanierung sind enorme Einspareffekte möglich. Die Erweiterung und Modernisierung eines Einfamilienhauses in Ostermünchen (Baujahr 1981) durch ein intelligentes Planungskonzept brachte enorme Energiespareffekte. Das umweltfreundliche und zukunftsweisende Vorhaben löst gleich zwei Probleme: „Die Wohnfläche wird auf die Bedürfnisse von zwei Generationen erweitert und das Gebäude mit einem bisherigen Ölverbrauch von zirka '''3.000''' Litern pro Jahr benötigt jetzt nur noch 80 % seiner ursprünglichen Energiekosten.“


* Optimierung der Heizungsregelung
Eine ganzheitliche, energetische Modernisierung bringt immer weit mehr als die beste Gebäudedämmung. Die Bauherren-Familie entschied sich für die energetische Sanierung mit Passivhaus-Komponenten plus Erweiterungsbau, da der energetische Effekt deutlich höher ist, als bei herkömmlicher Sanierung. Die neue Wohnraumlüftung für das Bestandsgebäude und den Anbau sowie der Einbau einer kleinen Erdreich-Wärmepumpe als Heizzentrale sichert den Bauherren jetzt die Gelassenheit gegenüber steigenden Energiepreisen.
* Umstellung der Warmwasserbereitung und –versorgung auf ein dezentrales System mit elektrischen Durchlauferhitzern an allen Zapfstellen
* Erneuerung der gesamten Beleuchtungen durch kompakte Leuchtstofflampen mit elektronischen Vorschaltgeräten (außer KG-Geräteraum und OG-EDV-Raum)


Weiterführende Maßnahmen:
Auf lange Sicht ist diese Bauweise gerade auch im Altbau-Bestand eine äußerst sinnvolle Ausrichtung, zumal dafür KfW-Förderprogramme
* Erneuerung des außenliegenden Sonnenschutzes
genutzt werden können.
* Brandschutzmaßnahmen, insbesondere die bestehenden Fluchttreppen und die neue Außentreppe an der Südseite des Gebäudes
* Abbruch der Einbauten im Dachgeschoss aus Brandschutzgründen
* Abgehängte Decken und Verkofferungen in Zusammenhang mit geplanter RLT- Anlage
* Renovierungsmaßnahmen der Schüler-WCs im Erd- und Obergeschoss
* Renovierungsanstriche im Gebäudeinneren
* Maßnahmen zur Erhöhung der Barrierefreiheit
* Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik


== Projektergebnis ==
== Projektergebnis ==


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Die beiden Gebäude haben zusammen heute einen sehr niedrigen Energieverbrauch von '''33''' kWh/m²a. Das entspricht umgerechnet in Heizöl einem Verbrauch von nur noch '''600''' Litern pro Jahr. Der geringe Verbrauch ist auf den hohen Dämmstandard und auf den
Der Primärenergiebedarf des Schulgebäudes konnte von ca. 357 kWh/m²a im Bestand durch die energetischen Sanierungsmaßnahmen auf ca. 128 kWh/m²a reduziert werden. Entsprechend hoch ist auch die Verringerung der CO2- Emissionen bei der Gebäudebeheizung und der Vorteil für die Umwelt! Die jährlich anfallenden Ausgaben der Gemeinde für die Gebäudebeheizung konnten dadurch deutlich gesenkt werden.
Einsatz der effizienten Wärmerückgewinnung bei der Komfortlüftung zurückzuführen. Ohne diese Maßnahmen, die nur einen geringen Mehraufwand darstellen und keine zusätzlichen Betriebs- u. Wartungskosten verursachen, würde sich der Heizwärmebedarf nahezu verdoppeln.
Im Zuge der Modernisierung erhielt die Schule Göttingen ein neues Erscheinungsbild, welches sich sowohl im Innenraum als auch im Außenraum bemerkbar macht.
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== Akteure ==
== Akteure ==


* [[Architekturbüro Schaub, Großkaroninenfeld]]
* [[Martin Schaub]]


== Beteiligte Firmen  ==
== Beteiligte Firmen  ==


;Planung + Bauleitung
;Planung + Bauleitung
: [[Architekturbüro Schaub]], [[Großkarolinenfeld]]
: [[Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater]], [[Großkarolinenfeld]]
;Statik
;Statik
: [[Fritz Baderschneider, Dipl.-Ing.], [[Prien am Chiemsee]]
: [[Fritz Baderschneider, Dipl.-Ing.]], [[Prien am Chiemsee]]
;Heizung und Lüftung
;Heizung und Lüftung
: [[Dietmar Kraus]], [[München]]
: [[Dietmar Kraus]], [[München]]
;SiGeKo + Blower-Door-Test
;SiGeKo + Blower-Door-Test
: [[Rainer Kutzner, Dipl.-Ing. (FH)]], [[Riedering]]
: [[Ingenieurbüro Kutzner]], [[Riedering]]
;Elektro
;Elektro
: [[Hans-Joachim Meyer]], [[Tuntenhausen]]
: [[Hans-Joachim Meyer]], [[Tuntenhausen]]
;Energieberatung
;Energieberatung
: [[Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater (BAFA)]], [[Großkarolinenfeld]]
: [[Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater]], [[Großkarolinenfeld]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==


* [[Wikipedia:Energetische Sanierung]]
* [[Wikipedia:Energetische Sanierung]]
* [http://www.architekt-schaub.de/projekte/aktuelles/energetische_modernisierung_schule-48.html Architekturbüro Schaub]
* [http://www.architekt-schaub.de/projekte/umbau-modernisierung/zwei-generationenhaus-44.html Architekturbüro Schaub]


[[Kategorie:Projekt]]
[[Kategorie:Projekt]]
[[Kategorie:Energetische Sanierung]]
[[Kategorie:Energetische Sanierung]]

Aktuelle Version vom 23. August 2020, 11:08 Uhr

Übersicht

Durch den gezielten Einsatz von "Passivhaus-Komponenten" bei der Altbausanierung sind enorme Einspareffekte möglich. Die Erweiterung und Modernisierung eines Einfamilienhauses in Ostermünchen (Baujahr 1981) brachte durch ein intelligentes Planungskonzept enorme Energie-Spareffekte.

Wohnhaus-Erweiterung zum Zwei-Generationenhaus + Sanierung mit Passivhaus-Komponenten
Endenergiebedarf im Vergleich mit modernen Energiestandards

Standort

Hochriesstraße 4, Ostermünchen, Gemeinde Tuntenhausen

Eckdaten

  • Nutzfläche Bestand: 176 m²
  • Nutzfläche Anbau im Passivhaus-Standard: 56 m²
  • Lüftung: mechanisch, automatisch geregelt
  • Heizung: Bestandheizung belassen (Öl)
  • Jahres-Primärenergiebedarf des Bestandsgebäudes ohne Anbau: ca. 180 kWh/m² a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, Warmwasser, Hilfs- u. Haushaltsstrom berechnet nach PHPP
  • Jahres-Primärenergiebedarf des Gesamtgebäudes nach der Sanierung: 33 kWh/m² a Wohn-/Nutzfläche für Heizung, Warmwasser, Hilfs- u. Haushaltsstrom berechnet nach PHPP
  • Kosten: 1.293,- EUR/m² Wfl.
  • Baujahr des Bestandsgebäudes: 1981
  • Energetische Sanierung: 2008

Zielsetzung

Die Bauherren wünschten ein umfassendes, energetisches Sanierungskonzept für das bestehende Wohnhaus der Familie. Dieses Gebäude sollte im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen um einen eingeschossigen Anbau erweitert werden und in einen zukunftsweisenden Energiestandard gesetzt werden.

Entstehungsgeschichte

Durch Einsatz von Passivhaus-Komponenten bei der Altbausanierung sind enorme Einspareffekte möglich. Die Erweiterung und Modernisierung eines Einfamilienhauses in Ostermünchen (Baujahr 1981) durch ein intelligentes Planungskonzept brachte enorme Energiespareffekte. Das umweltfreundliche und zukunftsweisende Vorhaben löst gleich zwei Probleme: „Die Wohnfläche wird auf die Bedürfnisse von zwei Generationen erweitert und das Gebäude mit einem bisherigen Ölverbrauch von zirka 3.000 Litern pro Jahr benötigt jetzt nur noch 80 % seiner ursprünglichen Energiekosten.“

Eine ganzheitliche, energetische Modernisierung bringt immer weit mehr als die beste Gebäudedämmung. Die Bauherren-Familie entschied sich für die energetische Sanierung mit Passivhaus-Komponenten plus Erweiterungsbau, da der energetische Effekt deutlich höher ist, als bei herkömmlicher Sanierung. Die neue Wohnraumlüftung für das Bestandsgebäude und den Anbau sowie der Einbau einer kleinen Erdreich-Wärmepumpe als Heizzentrale sichert den Bauherren jetzt die Gelassenheit gegenüber steigenden Energiepreisen.

Auf lange Sicht ist diese Bauweise gerade auch im Altbau-Bestand eine äußerst sinnvolle Ausrichtung, zumal dafür KfW-Förderprogramme genutzt werden können.

Projektergebnis

Die beiden Gebäude haben zusammen heute einen sehr niedrigen Energieverbrauch von 33 kWh/m²a. Das entspricht umgerechnet in Heizöl einem Verbrauch von nur noch 600 Litern pro Jahr. Der geringe Verbrauch ist auf den hohen Dämmstandard und auf den Einsatz der effizienten Wärmerückgewinnung bei der Komfortlüftung zurückzuführen. Ohne diese Maßnahmen, die nur einen geringen Mehraufwand darstellen und keine zusätzlichen Betriebs- u. Wartungskosten verursachen, würde sich der Heizwärmebedarf nahezu verdoppeln.

Akteure

Beteiligte Firmen

Planung + Bauleitung
Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater, Großkarolinenfeld
Statik
Fritz Baderschneider, Dipl.-Ing., Prien am Chiemsee
Heizung und Lüftung
Dietmar Kraus, München
SiGeKo + Blower-Door-Test
Ingenieurbüro Kutzner, Riedering
Elektro
Hans-Joachim Meyer, Tuntenhausen
Energieberatung
Martin Schaub, Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater, Großkarolinenfeld

Weblinks