Energiewende-Weg Familie Winter
Übersicht
Ein Haus mit erneuerbaren Energien hatten wir schon beim Bau 1991 im Kopf. Doch nicht alles ließ sich gleich realisieren und oft fehlten uns auch noch die richtigen Informationen. So fingen wir erst mal ziemlich "konventionell" an. Doch im Laufe der Zeit hat sich einiges verändert. Den Weg dorthin, d.h. unsere persönliche Energiewende, und den heute erreichten Stand wollen wir hier beschreiben.
Standort
Hugo-Wolf-Straße 1
83024 Rosenheim
Eckdaten
- Doppelhaushälfte, Baujahr 1991
- Sonnenkollektor für Brauchwasser
- 3-kW-Solarstromanlage
- Pelletsheizung
- Strombezug von der Solargenossenschaft Rosenheim
Zielsetzung
Die Nutzung erneuerbarer Energien in unserem Haus war uns von Anfang an wichtig. Trotzdem fingen wir erst mal klein an: mit einem Sonnenkollektor für das Brauchwasser. Im Laufe der Zeit wurde uns aber immer mehr bewußt, dass ein bißchen Sonne nicht reicht. Die persönliche Energiewende ist deshalb unser Ziel. Schritt für Schritt werden wir sie umsetzen.
Entstehungsgeschichte
Als Laie ist es nicht einfach, den Bau eines Hauses richtig zu planen und durchzuführen. Wir haben uns deshalb beim Bau unseres Hauses im Jahr 1991 auf einen Bauträger verlassen. Trotzdem war uns ein energiesparendes Haus und die Nutzung erneuerbarer Energien von Anfang an wichtg. Das Ergebnis war zunächst eine relativ konventionelle Doppelhaushälfte mit einem Sonnenkollektor für das Brauchwasser.
Schon 1993 planten und realisierten wir dann eine zusätzliche Solarstromanlage auf dem Haus. Bei der Suche nach einem Fachbetrieb lernten wir Chiemsee Solar Leonhard Hinterholzer kennen, einen der Mitinitiatoren des Rosenheimer Solarförderverein e.V.. Auch wir waren von der Idee begeistert und sind Gründungsmitglieder von Rosolar. Zunächst konnten wir uns bei den damaligen hohen Preisen nur eine kleine 1-kW-Anlage leisten, die aber gleich mit einem größeren Wechselrichter für die doppelte Leistung vorbereitet war. Wenige Jahre später führten wir diese Verdoppelung dann auch durch.
Unser Stromerbrauch lag aber immer noch höher als die jährlich erzeugte Strommenge. So ergänzten wir die Anlage dann um ein drittes Kilowatt. Das kleine Dach war damit voll. Doch nun erzeugt die Anlage ungefähr so viel Strom, wie wir in unserem Haushalt auch verbrauchen.
Der nächste Schritt folgte dann 2005, als wir unsere Gasheizung durch eine Pelletsheizung ersetzen. Wir bemühen uns, die Pellets von Anbietern aus der Region zu kaufen. So sind wir uns sicher, dass unser Geld nicht mehr an große Gaskonzerne oder ins Ausland fließt, sondern dass wir die heimische Wirtschaft unterstützen und einen nachhaltig erzeugten Brennstoff verwenden.
2009 ließen wir dann unsere Fenster erneuern und mit einer wärmedämmenden 3-fach-Verglasung ausrüsten. Das reduzierte unseren Brennstoffverbrauch merklich.
Auch wenn wir nun von unserer Solarstromanlage etwa gleich viel Strom produzierten wie wir verbrauchten, so bezogen wir unseren Strom noch immer von den Stadtwerken Rosenheim und damit von einem Anbieter, in dessen Strommix auch Atomstrom enthalten ist. 2010 wechselten wir deshalb zur Solargenossenschaft Rosenheim und beziehen seither Strom, der zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Unser persönlicher Atomausstieg war damit geschafft!
Ein schlechtes Gewissen haben wir noch beim Auto. Auch wenn wir versuchen, unsere Fahrstrecken zu reduzieren, so ist die Energiewende hier noch nicht vollzogen. Wir halten aber schon nach einem Elektrofahrzeug Ausschau, mit dem sich insbesondere die kurzen Distanzen hervorragend bewältigen lassen.
Projektergebnis
Die Energiewende ist ein Prozess, der sicher nicht in einem Jahr abgeschlossen ist. Doch wenn wir auf das Erreichte schauen, so sind wir uns sicher, dass wir auf diesem Weg noch weiter vorankommen.