Solar Decathlon 2010
Diese Seite ist noch unvollständig. Bitte hilf mit, indem du die fehlenden Informationen sammelst und die Seite damit vervollständigst. Zum Schluss entferne bitte diesen Hinweis |
Übersicht
Nachdem der Solar Decathlon in Washington bereits zum vierten Mal ausgetragen wird (2002, 2005, 2007 und 2009), findet der "Solar Decathlon Europe" 2010 zum ersten Mal in Madrid statt.
Der gemeinsam durch das U.S. Energieministerium und das spanische Bauministerium weltweit ausgeschriebene Solare-Zehnkampf ist ein Hochschul-Wettbewerb, bei dem es um die Entwicklung und Realisierung eines energieautarken, nur durch die Sonnenenergie betriebenes kleines Wohngebäude (ca. 70m²) handelt.
Der Wettbewerb soll Möglichkeiten für zukünftiges Bauen aufzeigen.
Hochschule Rosenheim ist bester deutscher Teilnehmer beim internationalen Hochschulwettbewerb „Solar Decathlon Europe 2010“
- Das Haus steht ab sofort auf der Landesgartenschau in Rosenheim zur Besichtigung -
„Team IKAROS Bavaria“ stellt Rosenheims Innovationskraft unter Beweis
Rosenheim/ Madrid, 27. Juni 2010 – Bestes deutsches Team, bester europäischer Teilnehmer und insgesamt ein zweiter Platz beim Internationalen Hochschulwettbewerbs „Solar Decathlon Europe 2010“ in Madrid – das ist das Ergebnis für das „Team IKAROS Bavaria“ der Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Rosenheim. In dem Wettbewerb waren Studierende aus der ganzen Welt aufgerufen, ein energieeffizientes und innovatives Solarhaus zu entwickeln, dessen Energiebedarf durch die Kraft der Sonne gedeckt wird. Zum Finale in Madrid reisten 17 Teilnehmer-Teams aus der ganzen Welt an, um ihre Leistungen zwischen dem 17. und 27. Juni 2010 zu präsentieren.
Standort
Eckdaten
Übersicht über wesentliche Eckdaten in Listenform, z.B.
- Gebäudefläche: 65m²
- Anzahl Photovoltaik Module: 40
- Anlagenleistung: ca. 13 kWp
- CO2 Rückgewinnungszeit: 3 Jahre
- Zahl beteiligter Studenten: 50
Zielsetzung
"Das Wohnhaus der Zukunft" mit diesem Ziel reisen 20 Universitäten aus der ganzen Welt nach Madrid. Jedes Team versuchte innerhalb von 2 Jahren seine Ideen, Enfwürfe und Innovationen auf 65 m² umzusetzen. Im Juni stellen sich die Plus-Energiehäuser in Spanien dem Zehn-Kampf in den Disziplinen:
- Architektur
- Konsturktion
- Energiebilanz
- Solaresysteme
- Technik
- Komfort
- Kommunikation
- Nachhaltigkeit
- Ökonomie
- Innovation
Das Team Ikaros Bavaria aus Rosenheim tritt mit seinem Haus und dem Willen zum Sieg an. Die Studenten entwickelten und bauten nicht nur ein technisch ausgeklügeltes Haus, sondern ließen auch ein Wohlfühl-Haus Wirklichkeit werden.
Ziel der Veranstalter ist, die Menschen auf die Möglichkeiten des energieeffizienten Wohnens aufmerksam zu machen und dem "privaten Häuslebauer" Anreize und Ideen zu vermitteln.
Entstehungsgeschichte
Entwurfsphase und erste Schritte
Mitte Oktober bis Ende Dezember 2008 traten Teams bestehend aus Studierenden der Studiengänge Innenarchitektur, Innenausbau, Holzbau/Ausbau und Holztechnik gegeneinander in einem fakultätsübergreifendem Architektur-Wettbewerb an.
Aus zunächst 15 erarbeiteten Konzepten der Studententeams, wurden von einer unabhängigen Jury fünf Entwürfe ausgewählt, die sich in einer weiteren Qualifizierungsrunde innerhalb der Hochschule bewähren mussten.
Am 18. Dezember 2008 fand eine erneute Begutachtung der verbliebenen fünf Entwürfe durch die Jury statt, bevor abschließend der Sieger gekürt wurde. Die Idee des Siegerteams wird nun die Hochschule Rosenheim auf dem Wettbewerb des Solar Decathlon 2010 in Madrid vertreten. Bis dahin geht es um die Konstruktions- und Detailplanung des mit modernster Technologie ausgestatteten Gebäudes.
In Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Partnern sowie den Sponsoren wird dieses Gebäude bis zum Frühjahr 2010 in Rosenheim gebaut werden, um es in Form von vorgefertigten Modulen nach Madrid zu transportieren.
Alle am Wettbewerb beteiligten Hochschulen werden ihre Gebäude einer breiten Öffentlichkeit und einer internationalen Jury im Sommer 2010 in Madrid präsentieren.
Gefaltete Fassade
Nach dem Architekturwettbewerb hat das Team weitere Änderungen vorgenommen, die nun das Erscheinungsbild unseres Hauses bestimmen. Ein besonderes Merkmal ist die gezackte Fassade.
Projektergebnis
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!”
Die Grundidee des Hauses ist ein flexibler Wohnraum, dessen Grundrissanordnung sich den Bedürfnissen der Bewohner anpasst. Mehrere Nutzungen, die nicht gleichzeitig im Wohnalltag stattfinden, werden auf einer Fläche untergebracht. Insgesamt ist der Wohnraum offen gehalten. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Privatsphäre zu schaffen, da die privaten Räume zum Schlafen und Arbeiten abgetrennt werden können. Dadurch entsteht eine große Gestaltungsfreiheit im Innenraum und die Fläche wird überaus effizient genutzt. „Wenn ich feiern möchte, dann ziehe ich den großen Esstisch aus dem Küchenblock, platziere zwei der mobilen Pendelleuchten darüber und lade Freunde ein. Wir verbringen einen gemütlichen Abend und lassen uns das frisch gekochte Menü schmecken. Zu späterer Stunde schiebe ich die mobile Schrankwand zur Seite, drehe die Musik lauter und wir können tanzen. Zwei der Gäste können nachher auch bei uns übernachten, falls es spät wird. Wenn ich einen gemütlichen Abend zu zweit verbringen möchte, mache ich es mir mit meinem Partner in der Wohnnische bequem, wir hören Musik und sehen vielleicht einen Film. Wenn ich tagsüber arbeiten möchte, verstaue ich mein Bett im Schrank. Dann klappe ich meinen Arbeitstisch aus dem Schrank aus. Mit einem großen Bildschirm und einer speziellen Beleuchtung vervollständigt sich mein Arbeitsplatz. Wenn ich allein sein möchte, dann schließe ich den Sicht- und Sonnenschutz. Es ist trotzdem hell im Raum. Mich kann niemand von außerhalb sehen, aber ich kann nach draußen blicken. Am Abend kann ich mich auf dem Sofa zurücklehnen und bei angenehmer Beleuchtung ein Buch lesen.“ Eine Besonderheit unseres Hauses ist die neuentwickelte Zick-Zack- Fassade, die dem Gebäude seinen unverkennbaren Charakter verleiht. Diese Fassade fungiert außerdem als Sicht- und Sonnenschutz, der eine ideale Tageslichtnutzung zulässt und sich durch Licht und Schatten im Tages- und Jahresverlauf verändert.
„Natürlich, ein Holzhaus!”
Die Konstruktion eines Holzhauses hat sich über die Jahrhunderte bewährt. Baustoff Holz Holz ist leicht und vielseitig zu verarbeiten. Vorfertigung Die Vorfertigung der Module ist witterungsunabhängig und gewährleistet einen stetigen Baufortschritt. Ökologie Holz lässt sich ressourcenschonend verarbeiten und problemlos weiter- und wieder-verwenden. Beim Rückbau eines Holzhauses wandert das Holz als Grundstoff wieder in die Holzindustrie. Die eingesetzten Materialien entsprechen dem ökologischen Grundgedanken unserer Teamphilosophie
„Überschuss im Überfluss”
Wie viel Strom erwirtschaftet das Haus im Vergleich zu seinem Verbrauch und wie kann man sich diese Menge vorstellen? Mit dem Energieüberschuss könnte ein Föhn mit 2.000 Watt Leistung 6.200 Stunden durchgehend laufen Wenn man davon ausgeht, dass ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr 50 Waschgänge tätigt, würden rund 150 Zweipersonenhaushalte ein Jahr lang Wäsche waschen können Ein handelsüblicher Kühlschrank könnte 620.000 Stunden ununterbrochen laufen Die zusätzliche Energie reicht sogar so weit, dass 150 LED-Leuchten der Art, wie sie in unserem Haus verbaut sind, ein Jahr lang durchgängig betrieben werden könnten.
„Schatz, mir ist kalt und es zieht“
Warum ist es in Gebäuden im Winter kalt und im Sommer warm? Warum zieht es, obwohl das Fenster geschlossen und die Heizung an ist? In unserem optimierten Gebäude stellen sich diese Fragen nicht, da über das ganze Jahr eine konstante behagliche Temperatur gehalten und das Gebäude kontinuierlich mit Frischluft versorgt wird. Wie funktioniert das? Die Gebäudehülle ist hochwärmedämmend und luftdicht. Durch Vakuumisolationspaneele, Dreifachverglasung und ein spezielles Dichtungsband am Modulstoß wird ein minimaler Wärmeverlust garantiert. Der Energiebedarf wird dadurch enorm reduziert. Bedingt durch die hohen Temperaturen in Madrid ist der Einsatz einer effizienten Kühlung unabdingbar. Die Raumluft wird von uns hauptsächlich durch passive Maßnahmen gekühlt: Latentwärmespeicher PCM-Kanal (Phase-Change-Material) Material speichert Wärme durch Phasenübergang Strahlungskühlung atmosphärischer Strahlungsaustausch zwischen Wasser und dem klaren Nachthimmel Zur Unterstützung der zwei Kühlsysteme greift bei Bedarf eine Kompressionswärmepumpe, die zusätzlich den Innenraum temperiert. Eine Kühldecke, die die Raumtemperatur innerhalb des geforderten Temperaturbandes von 20 bis 25 Grad Celsius hält, wird als Übergabesystem verwendet.
„Am Ende wird abgerechnet“
Wenn mein Haus bis zu viermal so viel Strom erzeugt wie es verbraucht, muss ich dann noch Angst vor der Jahresabschlussrechnung haben? Die installierte Gebäudetechnik ist darauf ausgerichtet, ein behagliches Raumklima zu schaffen und dabei so viel Energie wie möglich zu sparen. Durch Kombination verschiedener Systeme ist der Bewohner in der Lage, das Haus seinen individuellen Bedürfnissen anzupassen.
Akteure